Aktivismus mit abgezählten Löffeln
Das bringt mich zurück zu einem Deiner Eingangs-Statements. Du hast gesagt, Du bist keine Aktivistin wie Raul Krauthausen, aber Du bist ja doch Aktivistin, ne? Ich nehme Dich sehr stark als Aktivistin wahr mit Deinem Blog und mit der Art wie Du für Deine Rechte einstehst und andere dazu ermutigst und ich glaube Du bist auch über den Blog hinaus politisch aktiv. Möchtest Du noch etwas dazu sagen, wie Dein Aktivismus aussieht?
Ich möchte genau auf solche Dinge aufmerksam machen. Ich erzähle viel von uns. Ich tue mir schwer damit, für andere Menschen mit anderen Behinderungen zu sprechen.
Bei allem was ich mache: ich lebe mit meiner Behinderung. Ja, ich werde auch behindert von außen. Aber dennoch habe ich einfach nicht genug Löffel, falls Ihr die Spoony-Theorie kennt. Meine Kraft reicht einfach nicht für alles. Ich bin nicht schon immer behindert, ich weiß wie das früher war. Ich muss meine Zeit und meine Kraft einteilen und im Moment sind meine Kinder noch so klein, dass die mich stark brauchen.
Und so ganz aktivistisch bin ich dann eben nicht unterwegs, aber das ist auch nicht mein einziges Ziel. Ich will nicht nur sagen: das und das läuft in der Behindertenpolitik oder in der Familienpolitik für Menschen mit Behinderungen falsch. Ich will auch zeigen was gut läuft und eben auch dieses Bild von einer normalen – was auch immer normal ist – Familie im Alltag. Das ist mir sehr wichtig.