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Persönliche Geschichten

When „Good Morning“ became good mourning

Transnational family life in the times of Corona

One of the first things I do in the morn­ing, after get­ting myself a glass of water, is chat with my sis­ter in law. Most days it is not real­ly chat­ting, since she will have writ­ten her mesages to me at 2:30 in the morn­ing (CET) and I will write mine around 8, when she is already busy again prepar­ing lunch. My sis­ter in law lives in Cal­cut­ta and I live in Berlin, both born and raised in the coun­tries we live in. The 4 hour time lag between those adds to my priv­i­lege if you see it as such, since I usu­al­ly receive her mes­sages first and start my day feel­ing con­nect­ed and blessed by the emo­tion­al sup­port of a fam­i­ly mem­ber whom I also call my friend.

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Reflexion und Provokation

#saytheirnames
Brief aus New York

Warum rassistische Polizeigewalt alle angeht, auch weiße Menschen in Deutschland

Hal­lo ihr Lieben,

die Stim­mung ist anges­pan­nt hier in New York, Men­schen sind wütend und haben Angst, über­all ist Polizei, seit gestern Abend gibt es Aus­gangssper­ren. Ich werde aus Selb­stschutz und um die Men­schen nah um mich herum zu schützen, nicht zu den Protesten gehen, werde aber https://theactionpac.com/ durch Recherche unter­stützen, habe die Peti­tion unter­schrieben und bitte euch, das Gle­iche zu tun (es dauert 2 Minuten):

https://www.justiceforbigfloyd.com/#petition

Und nicht vergessen: Das Prob­lem haben wir in Deutsch­land auch, wenn auch in einem anderen Aus­maß, https://kop-berlin.de/beitrag/death-in-custody-aufklarung-der-todesumstande-in-gewahrsamssituationen-jetzt, ger­ade weiße Men­schen müssen den Tat­sachen ins Auge sehen und Sol­i­dar­ität zeigen!

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Reflexion und Provokation

Neustart

Wir ahn­ten es, aber jet­zt wis­sen wir es.

Wir wis­sen, dass Euch „Lagerkoller“ überkommt, wenn Ihr zwei Monate in Euren Woh­nun­gen mit Euren eige­nen Kindern ver­bringt.

Was wisst Ihr über das Leben in wirk­lichen Lagern?

Wir wis­sen jet­zt, dass Ihr für zwei Monate bere­it seid, „das Leben“ über „die Wirtschaft“ zu stellen.

Wisst Ihr auch, dass viele von uns die behin­dert wer­den oder über 50 sind Euch das nicht so ganz abnehmen?

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Persönliche Geschichten

Muttertag

Wenn die Wehen nicht das Anstrengendste bei der Geburt sind

Am heuti­gen Tag schaue ich nei­disch auf die Müt­ter die Blu­men oder selb­st­ge­bastelte Amulette aus geschmolzenen Joghurt­bech­ern bekom­men. Ich selb­st bekomme nie etwas zum Mut­tertag geschenkt, weil ich mein­er Fam­i­lie vor Jahren erzählt habe der Mut­tertag sei von den Nazis einge­führt wor­den, was nicht ganz stimmt.

Am heuti­gen Tag denke ich auch an die Umstände, unter denen mit vor eini­gen Jahren der Sta­tus „Mut­ter“ ver­liehen wurde. Wo war damals der Respekt, wo war die Anerken­nung, wo war die Selb­st­bes­tim­mung?

Mit Beginn mein­er Schwanger­schaft behan­del­ten mich viele Leute auf ein­mal wieder so wie Kinder lei­der immer noch oft behan­delt wer­den.

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Reflexion und Provokation

Woher hat er seine schönen Augen?

An die anderen weißen Eltern auf dem Spielplatz

„Woher hat er seine schö­nen Augen?“, „Woher hat er seinen schö­nen Teint?“, „Wächst Dein Kind zweis­prachig auf?“ Sehr kreativ was sich Leute alles ein­fall­en lassen statt der Frage „Wo kommst Du (wirk­lich) her?“, die ja bei einem Baby auch wenig Sinn machen würde.

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Reflexion und Provokation

Privilegienreflexion für Verheiratete und Paare

„Was, Du bist ver­heiratet?“ fragt mich mit ungläu­bigem Ton­fall und beina­he stre­itlustiger Hal­tung die mut­maßlich wie ich linke und fem­i­nis­tis­che Kol­le­gin, die ich bei ein­er Fort­bil­dung ken­nen­gel­ernt habe.

„Ja“ antworte ich mit trotzigem Ton­fall und fast schlechtem Gewis­sen. Ich bin aus guten Grün­den ver­heiratet und bin sehr glück­lich ver­heiratet zu sein, für mich, meinen Mann und meine Fam­i­lie war es eine gute und stim­mige Entschei­dung und es gibt mir auch heute noch ein Gefühl von Sicher­heit, Gebor­gen­heit und Zusam­menge­hörigkeit, dass wir diesen Weg gegan­gen sind.

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Reflexion und Provokation

Diagnosekriterien für Neurotypische

Achtung Satire!

Ich habe mich mal mit der Kul­tur neu­rotyp­is­ch­er Men­schen beschäftigt, damit Ihr es nicht tun müsst, und dabei fol­gen­des her­aus­ge­fun­den:

  • Neu­rotyp­is­che Men­schen sagen oft Dinge, die sie nicht so meinen oder mit denen sie etwas anderes erre­ichen wollen, z.B. im Stre­it, als Kom­pli­ment oder zur Selb­st­darstel­lung.
  • Neu­rotyp­is­che Men­schen nehmen sich oft Dinge vor, die sie dann nicht machen und von denen sie wahrschein­lich ins­ge­heim auch schon wis­sen, dass sie sie nicht machen wer­den (z.B. Neu­jahrsvorsätze, mit dem Rauchen aufhören etc.).

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Allgemein

Bloglaunch

Vie­len Dank an alle, die zu unser­er kleinen aber feier­lichen Blogeröff­nung da waren! Es war sehr bewe­gend.

Was bedeutet für Dich „Fam­i­lie“?

  • emo­tionale Arbeit, Absicherung, Geheimnisse, Ver­trauen, Suche nach Strate­gien, Zukun­ft, Sprache
  • gemein­sam leben + über­leben + feiern
  • sowohl als auch…
  • Gren­zen, Liebe, Frei­heit
  • füt­tern + essen
  • früher nicht immer was gutes, heute schon
  • Augen­rollen und trotz­dem immer da sein

Was magst Du an Dein­er Fam­i­lie bzw. Deinen engen Beziehun­gen?

  • dass wir zusam­men chillen und spie­len kön­nen
  • die Entwick­lun­gen die wir durchgemacht haben
  • !meine badass Oma!
  • Skep­sis ggü. hiesi­gen Ver­hält­nis­sen
  • wir teilen den sel­ben Humor — kön­nen immer zusam­men schweigen
  • tief­ere Begeg­nun­gen
  • kreative Kose­na­men und Schimpfwörter
  • bedin­gungslose Liebe (mit Pausen)
  • dass wir bewusst zusam­mengewach­sen sind

Was bräucht­est Du, damit es Dir und Dein­er Fam­i­lie in dieser Gesellschaft noch bess­er geht?

  • bedin­gungslos­es Grun­deinkom­men
  • Anerken­nung von Care Arbeit als Arbeit, keinen Kap­i­tal­is­mus
  • com­mu­ni­ty care
  • Des­tig­ma­tisierung von men­tal health Prob­le­men + Gefühlen
  • Ver­ständ­nis für junge Mamas, Stief­ma­mas und 1Ma­ma-Kind-Fam­i­lien
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Persönliche Geschichten

Alleine tanzen

Was ich von meiner alleinerziehenden Mama gelernt habe

Ich ver­misse meinen Papa jeden Tag. Die Zeit heilt diese Wunde nicht, und das ist auch gut so.

Trotz­dem möchte ich Euch heute erzählen, was meine Mama und ich aus der Sit­u­a­tion gemacht haben und was ich daraus gel­ernt habe.

alleine tanzende FrauJahre­lang habe ich meine Mama über­all hin begleit­et, zum Vorstel­lungs­ge­spräch und zum Tanz­tee. Wir waren bei­de gemein­sam zum ersten Mal in ein­er Dis­co, sie mit 38 und ich mit 9 Jahren. Damit kann ich heute noch angeben. Das alles hat Spaß gemacht und ver­mit­telte mir zudem eine gute Vorstel­lung vom Erwach­se­nen­leben vor der viele Kinder lange abgeschirmt wer­den. Alleine tanzen macht mir übri­gens bis heute am meis­ten Spaß (außer mit ein­er Per­son, Du weißt wer Du bist).

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Interviews

„Es gibt mir ein Gefühl von Weite“

Interview mit Lorena Mercado

Inter­view von Con­stanze Schwärz­er-Dut­ta (Diver­si­Fam­i­lies) am 4. Juni 2019

Ich bin hier mit Lore­na Mer­ca­do, ein­er Fre­undin und geschätzten Kol­le­gin. Sie ist die erste Per­son die ich um Rat frage wenn ich Prob­leme mit meinem Erziehungs- und Beziehungsstil habe und damit was die Gesellschaft von mir fordert. Lore­na ist Psy­cholo­gin und Mut­ter und arbeit­et bera­tend für Eltern, Erzieher*innen und weit­ere Mitarbeiter*innen eines bilin­gualen Kita-Trägers. Sie ist eine der größten Exper­tin­nen für mein The­ma und ich bin sehr stolz und froh dass sie meine erste Inter­view­part­ner­in ist.

Lore­na, wer bist Du und was möcht­est Du dass die Leser*innen des Blogs über Dich wis­sen?

Also gut, meinen vollen Namen, May­da Lore­na Mer­ca­do Mejo­ra­da, dass ich aus Peru komme und schon seit fün­fzehn Jahren in Deutsch­land bin, dass ich zwei Kinder habe, von denen eines dreizehn und eines neun, fast zehn Jahre alt ist. Ich bin Psy­cholo­gin, arbeite in bilin­gualen Kitas und begleite Prozesse an ver­schiede­nen Orten, auf ver­schiedene Weisen, in ver­schiede­nen Grup­pen. Ich habe meine Fam­i­lie, mein Mann kommt auch aus Peru, zuhause sprechen wir nur Spanisch, und wir haben auch andere Leute aus unser­er Fam­i­lie hier. Wir leben ein beständi­ges und sehr vielfältiges Fam­i­lien­leben in unser­er großen Fam­i­lie.