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Persönliche Geschichten Reflexion und Provokation

Fehlt da jemand?

Ja, da fehlt jemand. Nachts, bevor ich ins Bett gehe. Mor­gens, wenn ich gerne mit ihm reden würde um mich aufzuheit­ern für den Tag. Mit­tags, wenn ich ihn gerne um Rat fra­gen würde bei beru­flichen Entschei­dun­gen. Abends, wenn ich gerne mit ihm Reit­en oder, weil das in der Stadt schw­er geht, Rad­fahren gehen würde. Bei Fam­i­lien­festen, wenn ich mich mit ihm an mein­er Seite stärk­er fühlen würde. Bei Hochzeit­en, wenn ich mir vorstelle, wie aus­ge­lassen er mit uns feiern würde. Bei Geburten, wenn ich ihn vor meinem inneren Auge sehe, wie er das Baby hält und es liebevoll begrüßt. Jeden Tag als Mama, wenn ich mich an die Spiele erin­nere, die er mit mir als ich Kind war gespielt hat, und mir vorstelle, was für ein lustiger und lieber Opa er wäre. Wenn ich mich mal mit meinen Kindern nicht ganz so gut ver­ste­he und mir wün­sche, sie wür­den bei ihm ein offenes Ohr und eine andere Per­spek­tive als meine find­en.

Neulich habe ich mir ein Hand­buch für Fam­i­lien­ther­a­pie bestellt. Mis­strauisch wie ich inzwis­chen bin, blät­terte ich sofort durch das Inhaltsverze­ich­nis und schlug das Kapi­tel zu Patch­work­fam­i­lien auf. Da stand etwas in der Art wie (ich para­phrasiere anstatt zu zitieren, denn es ist unwichtig um welch­es Buch es sich genau han­delt): ‚In Sti­ef­fam­i­lien ste­hen alle Beteiligten täglich vor ein­er großen Her­aus­forderung, denn die Gegen­wart des neuen Part­ners oder der neuen Part­ner­in erin­nert die Kinder ständig an das Fehlen des alten bzw. des biol­o­gis­chen Eltern­teils.‘ D.h. egal wie nett und kom­pe­tent das Stiefel­ter ist, jedes Mal wenn sie in sein*ihr Gesicht sehen, ver­mis­sen Sie ihre Mama*ihren Papa. Wer wollte da wider­sprechen? Klingt vielle­icht etwas über­trieben, aber logisch. Lei­der bemühen die Autor*innen, um die Schwierigkeit­en von Patch­work-Fam­i­lien noch ein­dringlich­er zu illus­tri­eren, den Ver­gle­ich mit Sti­ef­fam­i­lien bei denen ein Eltern­teil gestor­ben ist. In diesem Fall, so ähn­lich schreiben sie, seien die Rollen klar: Das neue Elter würde das alte ein­fach erset­zen. Was nur beweist, dass sie über diese Kon­stel­la­tion oder die Gefüh­le der Men­schen die ihr Buch lesen und die vielle­icht ver­witwet oder ver(halb)waist sind, nicht eine Minute lang nachgedacht haben. Mit ein­er Minute Nach­denken und ‑fühlen würde wahrschein­lich jede*r darauf kom­men, dass diese ihr abwe­sendes Elter auch sehr und – weil sie es auch nicht mehr besuchen kön­nen – wahrschein­lich noch mehr ver­mis­sen und dass das sich­er auch ihr Ver­hält­nis zu dem Stiefel­ter bee­in­flusst. Ich werde dieses Argu­ment jet­zt nicht weit­er aus­bre­it­en denn es ist zu banal aber auch zu schmerzhaft.

Was dahin­ter­ste­ht ist m.E. eine Unsicht­bar­ma­chung des Phänomens früher Tod, die wahrschein­lich zu einem großen Teil aus Angst passiert, die aber in Fällen wie diesem, und das ist kein Einzelfall, sog­ar zu dessen Banal­isierung führen kann. Ich hat­te gehofft, an dieser Tabuisierung früher Tode würde sich durch die Pan­demie etwas ändern, aber hier in Deutsch­land wird gefühlt immer noch so getan als würde die nur über 85-jährige betr­e­f­fen.

Ich habe keine wis­senschaftliche Unter­suchung zu dem The­ma gemacht oder auch nur gele­sen, aber auf­grund mein­er Lebenser­fahrung möchte ich gerne über ein paar Zusam­men­hänge spekulieren: Wir denken wir leben in einem reichen Land mit einem verbesserungswürdi­gen aber ver­gle­ich­sweise guten Gesund­heitssys­tem und das stimmt ja teil­weise auch, wie wir während der Pan­demie gese­hen haben. Die Zahl der Straßen­verkehrstoten und Gewaltver­brechen geht seit Jahren zurück. Irgend­wo habe ich gele­sen, dass nur 2 % der Einwohner*innen Deutsch­lands vor dem 40. Geburt­stag stirbt. Abge­se­hen davon, dass sich das Leid der Betrof­fe­nen nicht anhand deren Zahl darstellen lässt, sind das, selb­st wenn man mit Zahlen argu­men­tieren wollte, auch nicht so wenige, dass man sich deren Prob­le­men und denen ihrer Fam­i­lien gar nicht annehmen sollte. Zum anderen dürfte auch ein Tod vor dem 50. Geburt­stag den Ange­höri­gen schock­ierend früh vorkom­men.

Lebenser­wartung und Sterblichkeit sind in der Bevölkerung wie alles andere auch ungle­ich verteilt. Wer von struk­tureller Diskri­m­inierung betrof­fen ist und all­ge­mein weniger Zugang zu Ressourcen hat, wird wahrschein­lich oft auch früher kör­per­lich krank oder depres­siv. Wer kör­per­lich schw­er arbeit­et, läuft eher Gefahr einen Arbeit­sun­fall zu erlei­den. Ins­beson­dere soziale Klasse und Einkom­men kor­re­lieren stark mit der Lebenser­wartung. Auf der anderen Seite zeigen sich bei The­ma früher Tod auch die teil­weise enor­men Kosten der ver­sucht­en Aufrechter­hal­tung gesellschaftlich­er Dom­i­nanz für einzelne Mit­glieder dom­i­nan­ter Grup­pen. Die höhere Suizidrate von Män­nern im Ver­gle­ich zu Frauen würde ich jedoch nicht alleine als Kon­se­quenz sog. tox­is­ch­er Männlichkeit mit Ver­leug­nung eigen­er Gefüh­le etc. beschreiben. Tat­säch­lich weist das Geschlechter­arrange­ment in unser­er Gesellschaft immer noch den Män­nern stärk­er die Fam­i­lienernährerrolle zu, die mit Macht und Erpres­sungspo­ten­tial aber eben auch mit viel Ver­ant­wor­tung und Druck diese zu erfüllen ver­bun­den ist. 

Wer nimmt sich nun dieses The­mas und der davon Betrof­fe­nen und deren Ange­höri­gen an? Glück­licher­weise gibt es in der queer­fem­i­nis­tis­chen und klas­sis­muskri­tis­chen Szene einige Ansätze dazu, wie Buch „Recht auf Trauer“ von Fran­cis Seeck, den Pod­cast endlich oder den vere­inzel­ten Artikel in der Mis­sy über Depres­sio­nen und dass eine Szene auch zum Über­leben der Leute, die zu ihr gehören, beitra­gen sollte.

Ander­er­seits wird das The­ma lei­der von der poli­tisch gegen­sät­zlichen Seite aufge­grif­f­en und instru­men­tal­isiert, um belastete Grup­pen gegeneinan­der auszus­pie­len.  So hat die AfD vor eini­gen Jahren ver­witwete Eltern als „die echt­en Allein­erziehen­den“ ent­deckt und gegen die seit Jahrzehn­ten erhobe­nen Forderun­gen Allein­erziehen­der (und hier) vor allem nach finanzieller Absicherung (die bei ver­witweten Men­schen, sofern sie ver­heiratet waren und die ver­stor­bene Per­son gut ver­di­ent hat, über die Rente tat­säch­lich bess­er funk­tion­iert) sym­bol­isch in Stel­lung gebracht. Die Ver­witweten haben darum nicht gebeten und es hat ihnen auch nichts gebracht. Es ging auch gar nicht um Ver­ständ­nis für ihre Sit­u­a­tion oder gar deren Verbesserung, son­dern um Ver­schlechterun­gen oder Ver­weigerung von Verbesserun­gen für ange­blich „frei­willig“ Allein­erziehende und deren Fam­i­lien. Obwohl Allein­erziehende, bei denen das andere Elter ver­stor­ben ist, selb­stver­ständlich seit Jahrzehn­ten gemein­sam mit Allein­erziehen­den kämpfen, die sich getren­nt haben oder von Anfang an allein­erziehend waren, blieb diese sym­bol­is­che Spal­tung nicht ohne psy­chol­o­gis­che Fol­gen. Wer wollte nun auf seine*ihre beson­dere Sit­u­a­tion als Witwe*r oder (Halb)Waise aufmerk­sam machen, wenn Ver­dacht dro­ht, von solchen reak­tionären Diskursen vere­in­nahmt zu wer­den? Wer wollte auf die Her­aus­forderun­gen seiner*ihrer unselb­st­bes­timmten Lebenssi­t­u­a­tion Ver­ständ­nis fordern, wenn selb­st­bes­timmte Lebensen­twürfe jen­seits von Mama­Pa­paKind unter Kri­tik ger­at­en und es immer noch darum geht, diese sicht­bar zu machen und zu nor­mal­isieren? Wer wollte der poli­tisch m.E. richti­gen Dekon­struk­tion von Fam­i­lien­for­men und ‑nor­men in die Parade fahren und zugeben, dass er*sie per­sön­lich seine*ihre alt­modis­che Fam­i­lie ver­misst?

Was tun?

Zum Beispiel die Fam­i­lien und Freund*innen, die Ange­hörige haben, die an Coro­na oder an was anderem gestor­ben sind, nicht alleine lassen. Ein Anruf, eine Nachricht oder eine Karte sind bess­er als nichts, Es geht hier nicht darum, die ‚richti­gen‘ oder gar trös­tende Worte zu find­en. Das wäre der Sit­u­a­tion gar nicht ange­bracht. Ein­fach da sein und aushal­ten reicht. Und bei Bedarf prak­tis­che oder auch finanzielle Unter­stützung anbi­eten, denn die Anforderun­gen des All­t­ags gehen ja weit­er, auch wenn eine Per­son fehlt und ver­misst wird. Mal ein Essen vor­beib­rin­gen, mit den Kindern spie­len, ein biss­chen ablenken. Eines Tages trifft es uns alle. Dann werdet Ihr es ver­ste­hen. Ihr müsst aber nicht so lange warten, son­dern kön­nt auch jet­zt schon aus der Erfahrung ander­er ler­nen.

Infos für Trauernde und Freund*innen:

Diesen Beitrag habe ich vor knapp zwei Jahren geschrieben. Damals kam er mir zu hart vor, mit fort­geschrit­ten­er Pan­demie zu soft. Deshalb wurde er bish­er nicht veröf­fentlicht. Nicht alle hier ange­sproch­enen Debat­ten sind ganz aktuell, das The­ma Tod ist es. Immer. Genau wie Geburt und alles andere, was zum Leben gehört.

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Interviews

„Egal was die anderen sagen: ich bin da!“ Interview mit wheelymum Teil 3

Aktivismus mit abgezählten Löffeln

Das bringt mich zurück zu einem Dein­er Ein­gangs-State­ments. Du hast gesagt, Du bist keine Aktivistin wie Raul Krauthausen, aber Du bist ja doch Aktivistin, ne? Ich nehme Dich sehr stark als Aktivistin wahr mit Deinem Blog und mit der Art wie Du für Deine Rechte ein­stehst und andere dazu ermutigst und ich glaube Du bist auch über den Blog hin­aus poli­tisch aktiv. Möcht­est Du noch etwas dazu sagen, wie Dein Aktivis­mus aussieht?

Ich möchte genau auf solche Dinge aufmerk­sam machen. Ich erzäh­le viel von uns. Ich tue mir schw­er damit, für andere Men­schen mit anderen Behin­derun­gen zu sprechen.

Bei allem was ich mache: ich lebe mit mein­er Behin­derung. Ja, ich werde auch behin­dert von außen. Aber den­noch habe ich ein­fach nicht genug Löf­fel, falls Ihr die Spoony-The­o­rie ken­nt. Meine Kraft reicht ein­fach nicht für alles. Ich bin nicht schon immer behin­dert, ich weiß wie das früher war. Ich muss meine Zeit und meine Kraft ein­teilen und im Moment sind meine Kinder noch so klein, dass die mich stark brauchen.

Und so ganz aktivis­tisch bin ich dann eben nicht unter­wegs, aber das ist auch nicht mein einziges Ziel. Ich will nicht nur sagen: das und das läuft in der Behin­derten­poli­tik oder in der Fam­i­lien­poli­tik für Men­schen mit Behin­derun­gen falsch. Ich will auch zeigen was gut läuft und eben auch dieses Bild von ein­er nor­malen – was auch immer nor­mal ist – Fam­i­lie im All­t­ag. Das ist mir sehr wichtig.

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Interviews

„Egal was die anderen sagen: ich bin da!“ Interview mit wheelymum Teil 2

Von Kindern lernen: immer offen bleiben!

Krass. Gibt es auch pos­i­tive Erfahrun­gen? Wo Du dacht­est: oh, wie wird das jet­zt? Oder wo Du Angst hat­test, und dann ist es wie selb­stver­ständlich gelaufen oder sog­ar richtig gut?

Ja. Oft mit Kindern. Es gibt Sit­u­a­tio­nen, wo auch ich merke, dass ich Vorurteile hat­te oder alles auf meine Behin­derung pro­jiziert habe und wo Kinder durch ihre offene Art geholfen haben.

Zwei kleine Beispiele: Wir waren essen und am Nach­bar­tisch saß ein Junge mit seinen Eltern. Er guck­te immer wieder zu uns rüber und er sagte: „Das kenne ich. Das haben wir auch.“ Und die Mama sagte: „Ja, das ist ein Roll­stuhl. Das hat der Opa. Daher kennst Du das.“ Und der Junge sagte: „Das kenne ich! Das kenne ich! Ich will das aber jet­zt bei uns auch haben!“ Und die Mama sagte wieder: „Ja, der Opa hat das. Mag­ste mal guck­en?“ Und dann kommt er zu uns an den Tisch. Er hat den Roll­stuhl – das habe ich erst dann gemerkt – über­haupt nicht angeschaut, son­dern er kommt an unseren Tisch, nimmt die Stre­ich­holzschachtel, nimmt die mit an seinen Tisch und will dort die Kerze anzün­den, die bei uns gebran­nt hat und bei ihm nicht. Er hat die ganze Zeit nur von der Kerze gere­det und die Erwach­se­nen haben gedacht, er redet von dem Roll­stuhl.

Da habe ich mich sel­ber ertappt gefühlt, weil ich habe gedacht: na klar, wenn die Kinder mich sehen und reden, kann’s ja nur um den Roll­stuhl gehen. Nur weil ich eine Behin­derung habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht in diese Fall­en tappe.

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Interviews

„Egal was die anderen sagen: ich bin da!“ Interview mit wheelymum Teil 1

Eine ganz normale Familie

Das Inter­view führte Con­ni von Diver­si­Fam­i­lies und liebevoll autis­tisch.

Ich spreche heute mit Ju, die den wun­der­baren Fam­i­lien- und Inklu­sions-Blog wheely­mum betreibt.

Wir haben uns ken­nen­gel­ernt bei einem Online-Sem­i­nar zum The­ma selb­st­bes­timmte Fam­i­lien­pla­nung für inter, trans und behin­derte Men­schen mit Tris­tan Marie Bial­las, Natal­ie Dedreux und Anne Leicht­fuß beim Familia*Futura Fes­ti­val.

Ich war sehr, sehr froh, dass Du auch da warst, Ju. Ohne Dich wäre ich mir ziem­lich ver­loren vorgekom­men, als eine Per­son, die eine Behin­derung hat und Elter ist.

Ich erlebe das immer wieder, wenn über ähn­liche The­men gesprochen wird: Dann sind wohlmeinende Eltern von Kindern mit Behin­derun­gen da, Sozialarbeiter*innen und teil­weise Men­schen mit Behin­derung, die sehr gut Bescheid wis­sen um die Beschränkun­gen ihrer Selb­st­bes­tim­mung und ihrer repro­duk­tiv­en Rechte aber die tat­säch­lich noch nicht den Schritt zur Eltern­schaft gegan­gen sind oder sich nicht als Eltern posi­tion­ieren. Deswe­gen war das für mich sehr wichtig, dass Du da warst und was Du gesagt hast und deswe­gen wäre meine erste Frage an Dich auch:

Wieviel Mut braucht es heutzu­tage noch um sich als Eltern mit Behin­derung zu posi­tion­ieren?

Ja, genau das war der Grund aus dem ich den Blog wheely­mum  ges­tartet habe. Weil ich dachte, ich kann doch nicht die einzige Mama im Roll­stuhl sein. Mir hat der Aus­tausch gefehlt und ich bin immer noch auf der Suche nach Gle­ich­gesin­nten und diesem Mut, sich zu zeigen.

Ich merke das, wenn ich Fra­gen per Email bekomme, die ich selb­st nicht beant­worten kann oder möchte, weil es sich zum Beispiel um eine andere Behin­derung han­delt oder ein anderes Umfeld. Dann schlage ich manch­mal vor: „Sollen wir die Frage in die Com­mu­ni­ty raushauen, auch gerne anonym?“. Dann kommt oft die Antwort: „Nee, lieber doch nicht.“

Diese Hemm­schwelle ist lei­der immer noch da, die viele daran hin­dert offen zu sagen: „Ich bin Elter, ich habe eine Behin­derung und wir stem­men das trotz­dem.“ oder: „Wir brauchen bei diesem oder jen­em Hil­fe und Unter­stützung, das hat aber nichts mit mein­er Fähigkeit zu lieben und Elter zu sein zu tun.“

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Allgemein

Buchvorstellung „Mehr als Selbstbestimmung“

Am 23. Juli von 16 bis 18 Uhr wird das Buch „Mehr als Selb­st­bes­tim­mung! Kämpfe für repro­duk­tive Gerechtigkeit“ (Buchbe­sprechung hier), her­aus­gegeben von Kitchen Pol­i­tics online vorgestellt. Diver­si­Fam­i­lies wird dabei sein und mitre­den!

https://de-de.facebook.com/events/2961523304106694/

Anmel­dung bis zum 21. Juli bei kitchen_politics@riseup.net

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Reflexion und Provokation

Buchbesprechung „Mehr als Selbstbestimmung! Kämpfe für Reproduktive Gerechtigkeit“

Reproduktive Gerechtigkeit umfasst nicht nur das Recht sich für oder gegen Schwangerschaft und das Leben mit Kind(ern) zu entscheiden, sondern auch diese in guten und gewaltfreien Bedingungen aufwachsen zu lassen.

In dem drin­gend notwendi­gen Buch „Mehr als Selb­st­bes­tim­mung! Kämpfe für repro­duk­tive Gerechtigkeit“, her­aus­gegeben vom Kollek­tiv Kitchen Pol­i­tics sind Texte ver­sam­melt, die ein­er­seits die Bre­ite der The­men, Her­aus­forderun­gen und Kämpfe, die der Begriff Repro­duk­tive Gerechtigkeit umfasst, aufzeigen, ander­er­seits auch Ker­nele­mente des Konzepts her­ausar­beit­en, die beim Über­tra­gen auf ver­schiedene Leben­sre­al­itäten und Kon­texte mitgenom­men wer­den soll­ten.

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Persönliche Geschichten

Eltern mit Behinderungen

Es braucht auch heute noch Mut, sich als Elter mit Behin­derung zu posi­tion­ieren. Wheely­mum tut es und Con­ni von Diver­si­Fam­i­lies jet­zt auch in diesem Beitrag “Als autis­tis­che Mut­ter in ein­er neu­ro­di­versen Fam­i­lie”

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Rat & Schlag

Self-Care Tipps nicht nur für Autist*innen

Sieben Selb­st­für­sor­getipps für alle* die sie brauchen und ein achter wirk­lich nur für Autist*innen, aus mein­er Erfahrung

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Rat & Schlag

Loving your genderqueer friends and lovers

Con­tent warn­ing: men­tion of sex­u­al vio­lence and trans­pho­bia

Dis­claimer: This arti­cle focus­es on non-bina­ry trans indi­vid­u­als and main­ly speaks of their expe­ri­ences, told from one person’s point of view. Every per­son is dif­fer­ent and so are their needs and expe­ri­ences! Not every­one nec­es­sar­i­ly iden­ti­fies with these par­tic­u­lar labels of ‘trans­gen­der’ and ‘non-bina­ry’ either, and bina­ry trans folx might need you to do gen­der com­plete­ly dif­fer­ent­ly!

Maybe some­one you know asked you to change the pro­nouns you refer to them with, maybe some­one new you’re see­ing just told you they are non-bina­ry, or maybe you are sit­ting in a class­room with a gen­derqueer per­son and you don’t know! What­ev­er the sit­u­a­tion, it is impor­tant that you take into con­sid­er­a­tion that not every­one around you is cis­gen­der, ie. some­one who iden­ti­fies with the gen­der that is typ­i­cal­ly asso­ci­at­ed with their sex assigned at birth, for exam­ple, a cis woman could be some­one who iden­ti­fies as a woman and is assigned female at birth (afab). It is impor­tant to note that both the ideas of ‘sex’ and ‘gen­der’ are social­ly con­truct­ed and in real­i­ty, nei­ther of them exist in bina­ries (look up: Inter­sex peo­ple and Indige­nous gen­ders like Two-Spir­it). There may be many gen­derqueer peo­ple around you who, for what­ev­er rea­sons, are not open about their iden­ti­ty. Queer peo­ple in gen­er­al are under no oblig­a­tion to let you know how they iden­ti­fy and there may be many rea­sons why some­one would not be com­fort­able shar­ing per­son­al infor­ma­tion. Regard­less, it is on all of us to work through our mis­con­cep­tions of gen­der and make sure that the gen­derqueer peo­ple in our life feel under­stood and valid!

This writ­ing is meant to serve as gen­er­al guide­lines on how to inter­act with the gen­derqueer and non-bina­ry peo­ple in your life, espe­cial­ly friends and peo­ple who you are in roman­tic and/​or sex­u­al rela­tion­ships with. There are some aspects of ver­bal, roman­tic and sex­u­al inti­ma­cy that may be dif­fer­ent when you take gen­der out of the equa­tion, or at least rad­i­cal­ly recal­i­brate con­ven­tion­al gen­der norms. While a lot of this infor­ma­tion applies to when you are inter­act­ing with a gen­derqueer per­son in any set­ting, some of this is only okay when are you in some form of inti­mate rela­tion­ship with some­one, whether pla­ton­ic or oth­er­wise, so please bear with cau­tion and treat each indi­vid­ual sit­u­a­tion as unique and spe­cif­ic!

Please keep in mind that ask­ing for someone’s pro­nouns, while stan­dard in a lot of places and rather nec­es­sary, can be trig­ger­ing for some­one, espe­cial­ly if they are ques­tion­ing and are active­ly in the process of fig­ur­ing out how they want to be addressed.

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Rat & Schlag

Wie werde ich kritisch neurotypisch?

Sieben Tipps für Partner*innen und Freund*innen autistischer Menschen

1. Glaube Deine*r Partner*in oder Freund*in.

Beachte aufmerk­sam was er*sie sagt, schreibt oder gebärdet und glaube es. Suche nicht nach ver­bor­ge­nen Bedeu­tun­gen oder Hin­tergedanken darin. Nimm stattdessen die Worte Deine*r Partner*in ernst, auch wenn Du sie zunächst nicht ver­stehst, sie Dir nicht plau­si­bel erscheinen oder Du an seiner*ihrer Stelle anders fühlen oder denken würdest. Das gilt ins­beson­dere dann wenn Dein*e Partner*in über seine*ihre eige­nen Wahrnehmungen, Gefüh­le und Selb­st­de­f­i­n­i­tio­nen Auskun­ft gibt. Wenn Dein*e Partner*in sich als autis­tisch, neu­ro­di­ver­gent, neu­ro­divers oder behin­dert beze­ich­net, dann ist das eine wichtige Infor­ma­tion über sein*ihr Erleben und Empfind­en, die Du nicht mit Klis­chees wie „Mode­di­ag­nose“ oder mit Ver­gle­ichen mit bekan­nten Autist*innen abtun, zerre­den oder wegdisku­tieren soll­test, ins­beson­dere wenn Dir wirk­lich was an der anderen Per­son liegt. Umgekehrt ist es auch nicht hil­fre­ich ein­er Per­son, die sich selb­st vielle­icht als schüchtern, nüchtern, kopflastig, intro­vertiert oder ganz ein­fach mit seinem*ihrem Namen beze­ich­net, ein psy­chi­a­trisches Etikett aufk­leben zu wollen, beson­ders, ich wieder­hole, wenn einem an der Per­son etwas liegt. In der eige­nen (Selbst-)Wahrnehmung ern­stgenom­men und anerkan­nt zu wer­den ist für jeden Men­schen wichtig, zumal in ein­er Liebes­beziehung oder Fre­und­schaft. Für manche von uns ist es so wichtig wie für viele von Euch vielle­icht sex­uelle Treue.